Volltextsuche


Kommentar

Zurück zum Diskussisonsforum


Beitrag vom 19.01.2009
Betreff: Das „50-Milliarden-Paket“ hilft nicht !
und
Was schnell und grundlegend helfen würde

Von: Günter Woltmann-Zeitler


Eine große deutsche Tageszeitung kommentierte kürzlich, daß bei einem jährlichen Sozialprodukt Deutschlands von 2600 Milliarden Euro eine Konjunkturspritze von 50 Milliarden Euro "winzig" wäre, da diese, aus dem Staatshaushalt und mit Steuermitteln beziehungsweise Schulden finanziert, nur ein einziges Mal als Kaufkraft aktiv wäre, nur einmal kaufen würde, also nur für im Verhältnis unbedeutende 50 Milliarden Umsatz/Absatz/Arbeit brächte, sie also das Sozialprodukt – von 2600 Milliarden – nur um diese lächerlichen 50 Milliarden vergrößern würde. Was dann nicht im Mindesten eine Konjunkturbelebung bedeute, sich positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken könne. Schon wegen ihren geringen Umfangs könnte man also nicht von einer Hilfe sprechen.

Und das sogenannte Hilfspaket kommt bei näherer Prüfung sogar noch schlechter weg. Denn bei dem Spritzen-Geld handelte es sich ja nicht um zusätzliches Geld, um zusätzliche Kaufkraft, sondern nur um Geld, das an anderer Stelle weggenommen, also umgeschichtet werden muß. Die entsprechende Kaufkraft im Markt wird also insgesamt überhaupt nicht vergrößert.
Zwar werden Bürger, die Steuern und Versicherungsbeiräge zahlen müssen, nach deren Absenkung geringfügig mehr Geld in ihren Konsum stecken können; der Staat wird dann aber nur noch genau so viel weniger davon für seine Ausgaben zur Verfügung haben. Und wer auf dem Markt Geld ausgibt, ist dem Markt gleichgültig. Auch wenn der Staat von den 50 Milliarden Euro zehn in Infrastruktur-Bauobjekte investiert, kann er das entsprechende Geld dann eben nicht in anderer Richtung kaufaktiv einsetzen. Das Sozialprodukt wird auf diese Weise im Prinzip nicht um einen Euro erhöht. Und wenn die Politik sich das Geld für das „Konjunktur-Paket“ gar leiht, reduziert sie auf diese Weise das Kaufkraft-Volumen auf Seiten der Leihgeber. Alles ein eindeutiges Null-Summen-Spiel also, von dem – wie gesagt - mitnichten eine Konjunkturbelebung ausgehen kann.

Was tatsächlich helfen würde - man rechne jetzt einmal mit: Der Wirtschaft müßten von unserer Zentralen Notenbank 50 Milliarden Euro neu (!) geschöpftes Geld, zusätzliche (!) Kaufkraft zur Verfügung gestellt werden. Neu, zusätzlich, nicht per Kredit aus dem Kapitalmarkt oder über Steuersenkungen. Gehen wir sodann davon aus, daß diese 50 Milliarden anschließend 52 mal im Jahr - mindestens – einen Absatzvorgang bewirken würden. Dann würde diese Neuemission im Jahr – das ganz zufällig genau - 2600 Milliarden Euro Sozialprodukt umsetzen. Das wäre relevant.

Und so einfach ist das - tatsächlich ! Und nur mit einer solchen Maßnahme kann die angebrochene Rezession in Deutschland schnell und nachhaltig überwunden werden.